Bei der Frage nach der Beheizung Ihres Gebäudes gibt es zwei unterschiedliche Ansätze: die eigene Heizung oder Fernwärme. Die Entscheidung sollte gut überlegt sein, schließlich machen Heizung und Warmwasser den Großteil des Energieverbrauchs im Privathaushalt aus.

Option 1

Überwiegend erfolgt die Wärmeerzeugung in den eigenen vier Wänden. Hauseigentümern steht dafür eine große Palette an ausgereifter Technik zur Verfügung.
Zudem besteht hier die freie Wahl des Energieträgers (Öl, Gas, Holz, Solar etc.) und des Netzbetreibers (z. B. Stadtwerke). Darüber hinaus können ggf. staatliche Förderung und Steuervorteile in Anspruch genommen werden.

Option 2

Fernwärme bedeutet externe Wärmelieferung. Die Erzeugung von Fernwärme erfolgt üblicherweise in
Kraftwerken, Müllverbrennungsanlagen oder Fernheizwerken. Von dort aus wird das erhitzte Wasser über große Rohrleitungsnetze zum Verbraucher transportiert und dient dann zur Beheizung von Gebäuden und Erwärmung des Trinkwassers. Auf dem langen Weg zum Kunden geht dabei in der Regel viel Energie verloren bzw. wird diese vor allem in Sommermonaten häufi g nicht effizient genutzt.

Fernwärme lässt keine Wahl!
Wenn Regionalpolitiker die Anbindung ganzer Städte oder Stadtteile an einzelne große Kraftwerke durchsetzen wollen, können Kommunen den Hausbesitzern über den sogenannten Anschluss- und Benutzungszwang Fernwärme vorschreiben?! Dann sind Sie als Verbraucher gebunden und haben keine Wahlfreiheit mehr: Sie können keine eigene Wärmeerzeugungsanlage betreiben und sich weder Energieträger noch Netzbetreiber aussuchen.

Unser Tipp: Ist bei Ihnen Fernwärme geplant? Suchen Sie frühzeitig das Gespräch mit Ihrer Kommune!

     

Keine Flexibilität durch Bindung an einen Anbieter

 

 


Bei Häusern mit geringem Wärmebedarf wird das Fernwärmenetz zunehmend unrentabel. Der Endverbraucher zahlt für die ganzjährige Bereitstellung der Wärme.

 

 

Hohe Wärmeverluste durch lange, zum Teil schlecht gedämmte Leitungen.

 

 

 

 

Freie Wahl des Energieträgers und des Heizungssystems.

 

Wärme wird erzeugt, wann und wo sie benötigt wird. Durch moderne Regelungstechnik individuelle, witterungsbedingte Anpassung möglich.

 

 

 

Geringe Wärmeverluste durch kurze, gedämmte Leitungen im Gebäude.

 

 

 

  • Das Heizsystem liegt praktisch in fremder Hand, es bestehen keine eigenen Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und Optimierung.
  • Ein Ausstieg aus Fernwärme ist grundsätzlich nicht vorgesehen.
  • Das Fernwärmenetz läuft ganzjährig durch und ist nicht individuell abschaltbar. Dadurch entstehen im Vergleich zur eigenen Heizung häufig höhere Energiekosten.
  • Durch die Anbindung an einen festen Fernwärmelieferanten entfällt die Möglichkeit zur Nutzung von Angeboten anderer Anbieter.
  • Insbesondere bei Neubauten mit guten energetischen Werten ist Fernwärme wenig effizient und teuer.

Mit der Entscheidung für die eigene Wärmeerzeugung haben Sie die Möglichkeit, die Art der Heizung individuell den Gegebenheiten Ihres Hauses anzupassen. Zu beachten sind beispielsweise Gebäudetyp, Nutzerverhalten oder Dämmung. Bedenken Sie auch Ihre Ansprüche bzgl. Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeit, Komfort und Nachhaltigkeit. Lassen Sie sich durch Ihren SHK-Fachbetrieb beraten. Er ist Fachmann rund um die Themen Planung, Installation, Wartung und Instandhaltung. Auch Schornsteinfeger bzw. Energieberater geben Ihnen wertvolle Tipps und Informationen zu einer neuen Heizungsanlage. Freie Entscheidung und Wettbewerb sollten immer vor Nutzungszwang und Planwirtschaft von Monopolisten stehen.